Gedankliches

Freitag, 15. April 2005

Ein Hoch auf die Individualität

Heute Morgen bin ich an der neuen Siedlung vorbei gefahren, welche sie in nur einem halben Jahr aus dem Boden gestampft haben. Schön modern, mit viel Metall und Glas, mit Verstrebungen aus grauem Stahl und Fenstern von der Decke bis zum Boden. Eine Parterrewohnung scheint bereits bewohnt zu sein. Die geschmackvolle Einrichtung des Sitzplatzes erinnert stark an einen dieser Interio Hochglanzprospekte. Massiver Granittisch, Segeltuch Rollos, grüner Bambus auf dem Tisch und kugelrunder Buchsbaum in der Ecke. Sehr schön anzusehen. Farblich perfekt aufeinander abgestimmt.

Beim Weiterfahren hab ich mir überlegt: Wollen wir denn überhaupt in einem Wohnzimmer Hausaufgaben schreiben, das aussieht wie in einem MöbelPfister Prospekt, in einem Schlafzimmer Liebe machen, das aussieht wie in einem IKEA Katalog, in einer Küche für Freunde kochen, die aussieht wie in einem Micasa Showroom? Wo bleibt denn da die Individualität, die Freude am Einzigartigen?

Wo sind die Samstagnachmittage geblieben, als wir stundenlang mit einer Freundin über den Flohmarkt gestreift sind und voller Stolz eine taube Blumenvase für 5.00 CHF nach Hause getragen haben? Wo wir regelmässig durch Brockis gewandert sind und unser Herz an einen mit Stoff bezogenen Paravent verschenkt haben? Wo die spontanen Aktionen, wo wir alte Passföteli von unseren Liebsten in einer Collage zusammengefügt und kunstvoll an die Wand gepinnt haben?

Nachahmen ist einfach, grosses Denken erfordert das nicht. Aber sich ein bisschen Zeit und Musse nehmen und mal selber drauf los werkeln, suchen, zusammenstellen und kombinieren macht definitiv mehr Spass und Freude!!

Dienstag, 12. April 2005

Lost

Manchmal ärgere ich mich so richtig über mich selbst. Eigentlich meine ich sämtliche Marketingtricks cleverer Werbegurus zu erkennen und denen erfolgreich auszuweichen. Leider aber beobachte ich mich regelmässig dabei, genau in diese „Auch dich mach ich dafür heiss“-Fallen reinzutappen. So ging es mir mit der neuen TV-Serie auf Pro7 mit dem nach grossem TV klingenden Titel „Lost“.

Es begann damit, dass ich mir nach langer Abstinenz die Talkshow TV Total mit Stefan Raab ansah, wo ich fast schon lächerlich oft an den Start der neuen Hammer-Serie erinnert wurde. Die ganze Woche lang ging es flott weiter mit Teasertrailern und weiteren Ankündigungen mit verheissungsvoller Stimme.

Nicht, dass ich jeden Abend Pro7 konsumiere oder mich überhaupt Abend für Abend der Flimmerkiste hingäbe... Aber beim gelegentlichen Zappen bleibt man halt immer wieder mal hängen. Und so konstatierte ich zu meiner Verwunderung, dass ich schon ein paar Tage vor dem Pilotfilm das TV-Programm konsultierte und erwartungsvoll den Montag, 4.4.2005 mit Leuchtstift umkreiste.

Gemäss dem Kurzbeschrieb der Programmzeitschrift beginnt die Geschichte so, dass ein Flugzeug über einer Südsee Insel abstürzt und dabei 48 Personen überleben. Nach dem ersten Schock und dem notdürftigen Verarzten der Verletzten stellt sich schnell heraus, dass sich Komisches auf dieser Insel zuträgt. Dazu kommt, dass so jeder Passagier ein Geheimnis mit sich trägt, das es vor der Gruppe zu verstecken gilt.

Dann war es endlich soweit und ich freute mich wie ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann, als die ersten Darstellernamen über den Bildschirm flimmerten. Wie entzückt reagierte ich, als ich den Schauspieler aus der Teenieserie Party of Five wiedererkannte. Es erstaunte mich nicht sonderlich, als er sich mit dem Namen Jack vorstellte (hiess er in Party of Five nicht Jake oder ähnlich?). Ich kann es nicht verbergen: es wurden keine Klischees ausgelassen aber he, ich sehe mir ja schliesslich eine amerikanische TV-Serie an, wirklich Tiefschürfendes kann man da ja nicht erwarten.

Aber, der Pilotfilm hat es geschafft, mein Interesse wach zu halten, und mir den nächsten Termin des weiterführenden Teils in meiner Agenda einzuschreiben. Was hat es mit dem gruseligen Funksignal auf sich? Woher kam der Eisbär, der die kleine Gruppe im Dschungel überfallen hat? Und vor allem: Ich will MEHR wissen von den einzelnen Figuren, die alle ein persönliches Geheimnis zu verbergen scheinen.

Habt ihr die Falle auch zuschnappen hören – ich bin verloren...

Donnerstag, 7. April 2005

Gruselig

Noch 34 Tage in diesem Irrenhaus wo der Direktor mit seinem Kopf unter dem Arm auf dem Gang wandelt, der Manager Werwolf ähnliche Laute von sich gibt (und das nicht nur bei Vollmond), wo der Chef mit schweren Ketten rasselt um Aufmerksamkeit zu erlangen, wo sich die Mitarbeiter gegenseitig die Zähne in den Hals schlagen, wo man mit Geschäftspartnern umgeht, wie mit Ungeziefer (weil man den Nächsten so behandelt, wie sich selbst?) und wo meine Arbeitskollegin hinter dem Gebäude dicke Krokodilstränen weint, weil sie mit ihren Kräften am Ende ist und sich der dunklen Macht, die diese Firma auf ihre Mitarbeiter ausübt und sie dabei langsam vergiftet, nur mit grösstem Energieaufwand wehren kann.

Ich hab gehört, dass Milchkaffee und Schokoladenkuchen eingenommen in einem Strassencafé in der wärmenden Frühlingssonne wahre Wunder wirken und Schürfungen, Narben und Wunden wegzaubern können. Schon bald werde ich mir dieses Rezept zu Herzen nehmen.

Ich und meine Büropflanze Esther werden schon bald alles Böse hinter uns lassen und in die weite Welt hinausziehen, auf der Suche nach dem Regenbogen.

Nur noch 34 Tage.

Montag, 4. April 2005

tanzen

Die Sonne scheint, das Herz hüpft und in meinem Kopf tanzen Sommermücken.

Mittwoch, 30. März 2005

Raus

Ich sitze an meinem Arbeitsplatz und kann mich kaum konzentrieren. So viele Gedanken wirbeln durch meinen Kopf.
Wie gerne würde ich hier rausspazieren, mich auf eine Bank in die Sonne setzen und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Ich habe Angst, dass mir dabei der Kopf platzen würde und ich im Strudel ins Bodenlose fallen würde. Ich würde weit weg getragen auf meinem Flug und ich würde nur mit Mühe zur besonnten Bank zurück finden.
Also schüttle ich meinen Kopf und versuche mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren...

Donnerstag, 24. März 2005

Bloss weg

Fühl mich etwas benommen. Stehe irgendwie neben mir. Hab nach drei Jahren endlich gekündigt. Die Arbeit hat mir gefallen, aber die Leute waren grossteils zum davon laufen. Es gab schöne Momente aber auch schön dreckige Erlebnisse. Ich hoffe fest, dass sich Ähnliches nicht in allen anderen Firmen dieser Welt abspielt. Lug, Betrug, Korruption, Protektionismus, Gefühllosigkeit und das 8.5 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche. Ich hab’s überlebt und trotz allem einige sehr gute Freunde gefunden. Diese und die schönen Momente werde ich vermissen. Der Rest macht mich stark und gibt mir das Gefühl mit Stolz darüber hinweg zu gehen. Leben heisst Lernen.

Dienstag, 22. März 2005

regen liegt in der luft

regen liegt in der luft. mmmmhhhh, ich liebe diesen duft! erinnert mich an einen spaziergang im sommerregen mit sandalen in der hand und in weissem sommerkleid. ich war 7.
lang ist's her....

Montag, 17. Januar 2005

schiiiii foarn !

Am Donnerstag Abend gehts los. Ich freue mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Ich fahre für ein paar Tage in die Berge nach Maloja. In Sils Maria hab ich schon Bündner Nusstorte gekostet, in St. Moritz hab ich mir mal die Nase an den teuren Geschäften platt gedrückt, aber so weit hinten im Tal war ich noch nie. Ich freue mich auf die Berge, den zugefrorenen See und auf ein paar wärmende Sonnenstrahlen. Ich hoffe, die Wettergötter meinen es gut mit uns... Hals und Beinbruch!

Freitag, 14. Januar 2005

Erwürgt

Ich bin geschockt. Der Rudolph Moshammer erwürgt in seiner Wohnung aufgefunden. Der Daisy scheints gut zu gehen. Hab den Moshammer gerne als Witz in einen sarkastischen Wortwechsel integriert. Darf ich ja wohl auch nicht mehr. Wäre pietätlos. Schade. Wird mir fehlen.

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/vermischtes/456148.html

Dienstag, 11. Januar 2005

Warten wir nicht alle?

Gottes Werk und Teufels Beitrag - John Irving

Homer Wells, einundzwanzig, in den Dampf über seinem heissen Tee pustend, sass da und wartete darauf, dass sein Leben begann.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3257218370/qid=1105444463/ref=pd_ka_1/028-9644537-7514127
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