So nicht !

Sehr geehrter Herr Operndirektor

Als ehemalige Ballettschülerin des Theater Basel pflege ich eine besonders innige Beziehung zum Ballett und dem Choreograph Heinz Spoerli. Als ich gelesen habe, dass das Stück „Schwanensee“ in Zürich am Opernhaus wiederaufgeführt wird, wusste ich, dass ich alles geben würde, Karten für eine der Vorstellungen zu besorgen.

Leider war ich für die schriftliche Bestellung von Karten schon zu spät, doch die Telefonauskunft des Opernhauses hat mir erklärt, dass Karten für Vorstellungen am Saisonende am 8. April zu beziehen seien.

Ich habe mich daher heute Morgen um 7.22 Uhr in den Zug von Basel nach Zürich gesetzt und bin um 09.00h bei der Kasse des Opernhauses eingetroffen. Man überreichte mir die Nummer 17. Voller Vorfreude gute Plätze zu erhalten, stellte ich mich ein wenig später er-wartungsvoll in die Schlange. Schon dort erkannte ich, dass ich nicht die 17. Person war, welche den Vorzug hat, Tickets beziehen zu dürfen, sondern, dass ich die 17. Person war, die an der Kasse drei, Tickets beziehen durfte.

Es schien mir, als stünde ich stundenlang in der Schlange. Alle wollten Tickets für Schwanensee, kaum jemand interessierte sich für andere Vorstellungen. Unzählige Tickets wurden verkauft, während ich immer noch brav in der Schlange stand. Der Herr, welcher mir am Morgen noch eine Nummer zuwies, liess sich als erster bedienen, schob direkt danach auch noch seine Frau nach, und sicherte sich so die besten Tickets. Meine Schlange kam nur langsam vorwärts. Einige Personen kauften nicht nur Tickets für sich sondern gleich auch noch für den ganzen Bekanntenkreis oder liessen sich, während wertvolle Zeit verstrich, vom Kassenpersonal darüber beraten, ob es vielleicht doch besser gewesen wäre, anzurufen anstatt persönlich beim Vorverkaufsschalter vorbei zu kommen.

Um 11.00h war es dann endlich soweit und ich war an der Reihe. Ich hatte noch die Wahl zwischen zweite Reihe à 169.00 CHF oder zweiter Rang à 130.00 CHF, wenn ich die Bühne ohne Sichteinschränkung sehen wollte. Meine Enttäuschung war riesengross, hatte ich mich doch nach so viel Mühe nun auf gute Plätze gefreut. Zudem kam, dass gleichzeitig an der Kasse neben mir eine Dame bereits Tickets bezog, obwohl sie so spät eingetroffen war, dass sie nicht einmal mehr eine Nummer ziehen musste!

Für dass ich heute Morgen um 6.30 Uhr aufgestanden bin und mir die Beine während zwei Stunden in den Bauch gestanden habe, blieb mir die Wahl zwischen Karten, welche mein Budget übersteigen oder aber Karten für Plätze, welche nicht nur sehr teuer sind, sondern sich auch noch völlig weit entfernt von der Bühne befinden.

Ich bin traurig, ich bin enttäuscht und ich fühle mich als Kunde vom Opernhaus unfair behandelt. Ihr Vorverkaufsystem ist völlig ungerecht und lässt keine Chance zu, auf normalem Weg gute Karten zu einem angemessenen Preis zu bekommen. Für eine andere Vorstellung werde ich mich sicher nicht ein zweites Mal einer solchen Tortur unterziehen lassen.

Es grüsst

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