Mittwoch, 28. Juni 2006

Stolz

Mein Name wurde aufgerufen und ich erhob mich aus dem Dunkel der namenlosen Diplomanten und schritt dem Licht zu, der Bühne, während mein Herz drohte zu zerspringen. Ich war so stolz, hatte ich doch nicht nur die Schule bestanden, sondern auch noch einen solch guten Gesamtnotendurchschnitt erreicht, dass ich, zusammen mit anderen, geehrt wurde. Nicht im Traum hatte ich gewagt zu hoffen, eventuell doch die magische Ziellinie von 5.3 zu erreichen, ja sogar zu übertreffen. Ganz nach dem Motto der gestrigen Abschlussfeier, rufe ich inbrünstig: Freude herrscht! Und gratuliere an dieser Stelle jedem, der an diesem Tag ebenfalls sein Diplom in Empfang nehmen durfte.

Donnerstag, 22. Juni 2006

Erste Berührung mit den Impronauten

″Das klingt aufregend″, sagte ich und bestellte gleich zwei Karten für die Sporttheater-Vorstellung der Impronauten via Website.

Gestern Abend also radelte ich nach der Arbeit durchs St. Johann- Quartier, überquerte den Voltaplatz und erblickte dann auch rasch den Schriftzug ′Nordstern′ der mir den Weg zum Eingang des Industriegebäudes wies.

An der Bar konnte ich meinen Durst stillen, nicht nur, weil ich vom Velofahren ins Schwitzen gekommen bin, sondern auch weil es im Raum, eingerichtet mit verschiedenen gemütlich aussehenden Sofas und Sitzgelegenheiten, drückend heiss war. Nach einem erfrischenden Schluck gesellte ich mich zusammen mit meiner Freundin in den Raum nebenan, wo bunt zusammengewürfelte Stühle mit kleinen Zettelchen beschriftet waren. Rasch fanden wir unsere Plätze, welche mit unserem Namen beschriftet waren. ″Wie nett, ach, wie persönlich″, entfuhr es mir.

Schon nach der kurzen Einführung in den Abend durch den Moderator mussten wir feststellen, dass viele Zuschauer bereits mit den Regeln und dem Ablauf eines solchen Sporttheater-Abends vertraut waren: Auf unseren Plätzen lagen eine rote und eine blaue Karte, Zeitungspapier und Bonbons. Es wurde uns erklärt, dass wir die farbigen Karten zur Abstimmung benutzen müssten und je nach persönlicher Zufriedenheit mit dem jeweiligen Schauspieler wir ihm mit Bewerfen von zerknülltem Papier unseren Unmut oder mit Zuschicken von Leckereien unsere Begeisterung ausrücken sollen. ″Na Klasse″, dachte ich und sog verstohlen an meinem Bonbon, das ich vor Beginn der Vorstellung noch als kleine Aufmerksamkeit des Hauses angesehen hatte...

Und dann ging´s los: Zwei Teams, ein rotes und ein blaues, a drei Personen spielten in verschiedenen Impro-Disziplinen gegeneinander. Da war zum Beispiel das ABC-Spiel: Das Publikum bestimmte den Anfangsbuchstaben und zwei Schauspieler des einen Teams mussten eine kleine Szene improvisieren, wobei jeder Satz mit dem im Alphabet darauf folgenden Buchstaben beginnen musste. Die Szene endete nach dem 26. Buchstaben. Danach wurde das Publikum gefragt, welche Gruppe ihnen denn nun besser gefallen habe und dies bekundeten die Zuschauer mit dem Aufhalten entweder der blauen oder der roten Karte.
Oder es gab die Replay-Szene: Das Publikum wiederum bestimmte den Anfangssatz. Die Impronauten bastelten ein kleines Stück daraus, wobei dieselbe Szene danach in den vom Publikum ausgewählten Sprachen Russisch und Holländisch wiederholt werden musste. Wieder wurde abgestimmt und die Punkte im Verhältnis der hochgehaltenen Karten auf einer Tafel vermerkt.

So ging das den ganzen Abend lang. Untermalt und ergänzt wurden die ideenreichen und erfinderischen Akteure von einem Gitarristen, der am Ende des Abends eine stattliche Ansammlung von Bonbons zu seinen Füssen liegen hatte!


http://www.impronauten.ch/

Mittwoch, 21. Juni 2006

Testergebnis: sehr gut

Für die bevorstehende, grosse Reise haben wir uns ein Zelt gekauft, denn während drei Monaten im Hotel zu übernachten, das würde unser Budget leicht übersteigen... Damit wir aber in der menschenleeren Weite des Outbacks nicht feststellen müssen, dass unsere bescheidene Unterkunft ein Loch hat, so dass Skorpione und anderes grässliches Getier nachts über mein Gesicht spazieren, wollten wir es vorher noch auf Herz und Nieren testen. So sind wir also am Freitag ins Wallis gefahren und haben unsere neu erstandene Behausung nach einem anstrengenden Marsch auf weiter Flur in den Boden gedübelt. Wir hatten eine angenehme Nacht verbracht und mussten nicht einmal das nächtliche Gewitter fürchten, denn das Zelt hielt tadellos, was es im Transa-Prospekt versprach. Ja, Zelt, du darfst mit auf unsere Reise!

Montag, 1. Mai 2006

Vom Entdecken neuer Welten

Aufgewachsen bin ich als Einzelkind in einem Einfamilienreihenhaus in Münchenstein. Die Erinnerung an meine Grosseltern väterlicherseits verblasste rasch, da sie, als ich fünf Jahre alt war, kurz nacheinander starben. Meinen Grossvater mütterlicherseits kenne ich nur von Fotos, doch mit meiner Grossmutter mütterlicherseits habe ich viel Zeit verbracht. Rückblickend, sie starb vor cirka zehn Jahren, ist es für mich schwierig unser Verhältnis zueinander zu beschreiben; ihre innige Liebe zu mir ist unbestritten, doch in der Zeit, an die ich mich am stärksten an sie erinnern kann, lag ich in ständigem Kampf mit ihr: Ich fühlte mich von ihr eingeengt und nicht als erwachsenen Menschen ernst genommen. Da sowohl meine Mutter als auch mein Vater Einzelkinder sind, beschränkten sich unsere Familienbeziehungen auf ein paar verstreute, aber nicht sehr eng verwandte Personen, zu denen wir nur sporadischen Kontakt pflegten.

Von meiner Freundin bekam ich mit, wie sie sich mit ihrem Bruder stritt oder dass am Sonntag wieder einmal der obligatorische Besuch bei den Grosseltern anstand, auf dessen Ende sie sich jetzt schon freute. Sie erzählte mir, dass sie ihre Cousinen nicht leiden konnte und dass sich ihre Tante vor Jahren mit ihrer Mutter zerstritten hatte, so dass die beiden bis heute kein Wort miteinander mehr wechselten. Bei solchen negativen Schilderungen war ich immer froh, keinen familiären Verpflichtungen nachgehen oder mich mit solchen Familiengeschichten auseinandersetzen zu müssen. Nie vermisste ich es keine Geschwister oder nur eine Grossmutter zu haben. Ich fühlte mich wohl, so wie es war und machte mir nicht sonderlich Gedanken über meine familiären Verhältnisse.

Dann kam der Tag, als ich das Flugzeug bestieg und nach Amerika flog: meine erste grosse Reise ohne Eltern. Ich hatte eine Schule in Boston, im Norden der Vereinigten Staaten, gewählt und sollte während vier Monaten bei einer Gastfamilie in einem kleinen Vorort der Stadt wohnen. Nach langer Reise an der richtigen Adresse angekommen, stellte mir meine Gastmutter Georgette Malouf, Mutter von fünf erwachsenen Kindern, die Familie vor: Da sie kürzlich am Herzen operiert worden war, griff ihr ihre Schwester Jacky etwas unter die Arme, die extra aus dem Libanon hergereist war. Georgette war ursprünglich mit ihrem Mann aus dem Libanon nach Boston geflüchtet, mittlerweile hatten sie sich in Amerika eingelebt und integriert. Ihre Kinder schickte sie zur lokalen Schule und diese wuchsen zweisprachig, englisch und arabisch, auf. Zu Besuch, und nicht nur an meinem Ankunftstag, sonder auch sonst sehr regelmässig in der Woche, war ihre Tochter mit den vier Kindern. Etwas später kamen ihre beiden Söhne Nabil und Joey von der Arbeit nach Hause. Ihre Tochter Nawal lebt mit ihrer Familie in Kanada und ihr Sohn Jeff in San Diego, wo er ein Fitnessstudio betreibt.

Während meiner gesamten Zeit, die ich bei Familie Malouf verbrachte, waren immer Leute im Haus: Familie, Freunde, Verwandte. Während den Sommerferien lebte zusätzlich zur Familie noch die Tochter aus Kanada mit ihren zwei Kindern unter demselben Dach. Wenn ein Fest bevorstand, brutzelten Georgette und Jacky stundenlang in der Küche libanesische Gerichte. Als orthodoxe Christen feierten sie Ostern eine Woche nach den katholischen Feiertagen, wobei sie mich an die Messe und das anschliessende Festessen mitnahmen. An solchen Anlässen wurde eine Mischung aus arabisch und englisch gesprochen und es wurde gelacht und geplaudert. Nie wurde offen gestritten oder böse über Familienmitglieder getratscht. Ich erlebte in dieser Zeit so viel Freude, so viel Wärme, und fühlte mich in der Familie richtig aufgenommen. Ich lernte ein paar Brocken Arabisch, verfiel der Kochkunst der beiden Schwestern und tanzte an den Familienfesten mit.

Vor meiner Reise konnte ich mir nicht vorstellen, wie es ist in einer Grossfamilie aufzuwachsen und von Freunden hatte ich im Zusammenhang mit Familienangelegenheiten nur Negatives gehört. Bei Familie Malouf aber eröffnete sich für mich eine neue Welt - die Welt einer Grossfamilie. Ich fühlte mich so wohl, einen Teil davon zu sein. Von allen Seiten wurde ich mit offenen Armen empfangen und eingeladen.

Wieder zu Hause, zurück bei meiner kleinen Familie, vermisste ich den Rummel, den für Festessen gedeckten Tisch, die vielen, mit Speisen prallgefüllten Schalen, das Geplauder, Gelächter der Freunde und Verwandte. Es war eine andere Welt, in die ich Einblick genossen hatte - eine lebendige, farbige, multikulturelle Welt.

Dienstag, 18. April 2006

z Basel an mim Rhy

Basel ist immer eine Reise wert. Die Stadt bietet jedem Reisenden, ob geschäftlich unterwegs oder privat, einen abwechslungsreichen Aufenthalt, den er sich individuell nach seinem Geschmack zusammenstellen kann:

Dem historisch Interessierten wird als erstes das imposante Münster aus rotem Sandstein, das majestätisch über dem Rhein thront, auffallen. Die gut ausgeschilderten Rundgänge durch die historische Altstadt führen den Besucher durch schmale Gässchen an herrschaftlichen Altbauten und verspielten Brunnen vorbei. Auf dem zentral gelegenen Marktplatz werden Köstlichkeiten vor der atemberaubenden Kulisse des Basler Rathauses feilgeboten.

An traditionellen Anlässen fehlt es in Basel nicht. Ein jährlicher Höhepunkt bildet sicherlich die Basler Fasnacht, welche immer eine Woche vor Auftakt des deutschen Faschings stattfindet. Drei Tage lang wird getrommelt und gepfiffen, verwandeln sich die Strassen in Konfettilandschaften und scheint die Stadt kaum zur Ruhe zu kommen. Aber auch neuere, bereits etablierte Anlässe, wie der Basler Stadtlauf kurz vor Weihnachten oder die Konzertreihe auf dem Floss, welche jährlich im Sommer statt-findet, sind nicht zu verpassen.

Was Basel an Kunst zu bieten hat, kann sich mit Weltmetropolen messen. Man findet zahlreiche Klein- und Grossgalerien neben weltbekannten Museen wie das Basler Kunsthaus mit seiner ältesten Kunstsammlung Europas oder die Fondation Beyeler. Die Weltkunstszene trifft sich alljährlich im Mai an der international bekannten Kunstmesse Art. Die an Architektur Interessierte reisen aus aller Welt nach Basel um Bauten von Herzog & de Meuron, Richard Meyer oder Mario Botta, um nur einige zu nennen, zu bestaunen. Basel zeigt sich offen und innovativ gegenüber neuen Projek-ten am Beispiel des geplanten Casino-Neubaus, der von der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid entworfenen wurde.

Das Basler Stadttheater, mit seinem einzigartigen Drei-Sparten-Programm Schauspiel, Oper und Ballett, lässt keine Wünsche offen. Mit sowohl provokativen als auch in traditioneller Erzählkunst dargebotenen Produktionen begeistert es jeden Theater-Liebhaber. Wer sich mehr für Kleinkunst interessiert, findet ein grosses Angebot von beliebten Keller- und Kleinbühnen. Basel tanzt, ein Tanzspektakel der Sonderklasse, begeistert jedes Jahr im Sommer mit verschiedenen Aufführungen. Dem Cineasten werden sowohl die neusten Blockbuster, wie auch Kultfilme in rund 25 Kinosälen geboten. Im Sommer finden neben dem bereits zur Tradition gewordenen Openair Cinema auf dem Münsterplatz immer mehr Filmabende im Freien statt.

Besonders Kinder freuen sich am Besuch des Basler Zoos, hier in Basel liebevoll „Zolli“ genannt. Ein Spaziergang mit den Pinguinen im Winter oder ein Ritt auf dem Pony im Sommer ist ein Erlebnis für Klein und Gross. Die Basler Herbstmesse zieht Jung und Alt nach Basel, wo die ganze Stadt während zwei Wochen nach gebrannten Mandeln und der Basler Spezialität „Magenbrot“ duftet, wo Karussell und Riesenrad schwindlig machen und wo Musik und Lachen jeden Winkel erfüllt.

Geschäftsleute schätzen Basel während einer Reihe von international bekannten Messen wie die Basel World oder die Mustermesse Basel wegen der ausgezeichneten Übernachtungs- und Verköstigungsmöglichkeiten. Hotels in jeder Preisklasse laden den Gast zum Verweilen ein. Das gastronomische Angebot ist für jedes Budget und jeden Geschmack in grösster Vielfalt vorhanden. Ein ausgezeichnetes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln und der nahe gelegene Euro-Airport garantieren einen schnellen und pünktlichen Transport zum gewünschten Ziel.
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